letztes Update: 02.04.2024

Targetauswahl und ihre Folgen
von Mike Bartel

Die verunglückte Concordia.

Kurzfassung eines Referates zum diesjährigen Remote Viewer Pfingsttreffen in Erfurt.

Folgen Sie mir in Gedanken zurück zum Januar dieses Jahres. Am Freitag den 13.01.12 läuft die Costa Concordia auf ein Riff und kentert. Mich erreicht diese Information erst einige Tage später, da ich auf einen Kurztrip unterwegs war. Was für Verkettungen dieses Ereignisses. Ein Schiff dessen Namen Concordia lateinisch „Eintracht“ bedeutet, das 13 Decks mit Namen von 13 EU-Staaten besitzt havariert an einem Freitag den 13. Januar 2012. Ein wahrhaft schwarzer Freitag. Gespannt und voller Anteilnahme verfolge ich die Rettungsaktionen und die mutigen Einsätze der Teams insbesondere der Taucher. Die Tage vergehen und immer wieder werden vermisste Personen geborgen. Viele leider tot. Am Morgen des 19.01.2012 entschloss ich mich aktiv an der Suche nach eventuell lebenden vermissten Personen zu beteiligen. Es war wie eine Eingebung  und niemand konnte mich von meinem Vorhaben abbringen.

Für den Abend verabredete ich mich mit einem bewährten Viewer, mit dem ich schon des Öfteren derartige Sessions durchgeführt hatte. Es blieb mir noch genug Zeit, um die genaue Vorgehensweise zu planen. Sie werden zu Recht bemerken, kann man so etwas überhaupt planen? Es ist ein großes Schiff. Es bedarf einiger Überlegungen um verwertbare Orts- bzw. Wegbeschreibungen vom Viewer zu erhalten. Es war meine feste Absicht bei positivem Sessionergebnis den mutigen Tauchern vielleicht doch genau die eine Information zukommen zu lassen, um den Blick vielleicht in eine andere Richtung zu wenden. Was hatte ich schon zu verlieren? Eine vermisste Person jedoch eventuell ihr Leben!
Natürlich gilt dem Viewer Ralf meinen Respekt und Dank! Ohne ihn wäre dieses Vorhaben niemals möglich gewesen. Ich schreibe bis zu diesem Abschnitt in der „Ich-Form“ weil der Viewer Ralf natürlich keine Ahnung hat, in welches Target ich ihn am Abend des 19.01.2012 schicke.

In der kleinen Synagoge herrscht absolute Stille. Die Anwesenden lauschen meinen Worten. Das Thema lautet „Targetauswahl und ihre Folgen“.  Ich oute zum Vortragsbeginn das Vorhaben der durchgeführten Session, skizziere während des Referates die genaue Vorgehensweise unserer Suche und verdeutliche die jeweiligen Standorte des Viewers im Schiff mit Bildmaterial. Etwa ab der Mitte meines Vortrages werden meine Augen glasig. Ich beschreibe das Finden einer weiblichen Person, die Kontaktaufnahme und die  herzzerreißende Konversation mit dieser. Ab diesem Zeitpunkt hat mich die Session wieder vollkommen gefangen. Ich nehme keine Zuhörer mehr wahr sondern hänge in der Session vom 19.01.2012. Meine Stimme wird schwerer und ich habe Mühe den Ausgang dieses traurigen Ereignisses darzulegen. Am Ende des Referates ist die Synagoge immer noch in Schweigen gehüllt. Ich erlange langsam wieder meine Fassung und bemerke erst jetzt, dass vereinzelt Anwesende den Raum betreten. Auch sie wurden von den Emotionen übermannt und haben die Räumlichkeiten kurz vor Referatesende verlassen, um nicht in Tränen auszubrechen.

Im Nachhinein stellen sich die Fragen:
- Was passiert mit dem Monitor innerhalb einer Session?
- Ist unsere Gesellschaft schon reif für Remote Viewing?

Sie wollen die ganze Geschichte lesen?
Es wird einen ausführlichen Artikel mit Sessionbildern, vielen Einzelheiten und natürlich mit dem Ausgang unserer Bemühungen geben. Targetauswahl und ihre Folgen.  Demnächst mehr!

Fußnote:

Aus psychologischer Sicht ist der beschriebene Vorgang recht einfach aber auch wenig tröstlich erklärbar. Es handelt sich um den Effekt der Spiegelneuronen. Ein Betrachter spiegelt in seinem Gehirn die Erlebnisse des beobachteten Menschen. So kommt es zum "Mitleiden" und auch "Mitfreuen", was besonders bei kindlichen Lernvorgängen hilft. Aber auch die gesamte Unterhaltungsindustrie profitiert davon. In einer Remote Viewing-Session führt dieser Umstand oft dazu, dass der Monitor mehr von den geviewten Ergebnissen emotional berührt wird als der Viewer, dessen Wachbewusstsein ja in der Session weitgehend abwesend ist.