Keine Geheimnisse? – das Auftraggeberproblem
Mittlerweile ist es ja üblich, Targets für Geld viewen zu lassen. Man könnte meinen, das einzige Problem wäre die Bezahlung, wenn es eine etwas aufwändigere Recherche werden könnte. Aus diesem Grund ist man auch geneigt, anzunehmen, dass es auch für Vermittler und Agenturen einfach sein müsste, mit dieser Thematik umzugehen und reichlich Aufträge einzufahren.
Für den Anfang kann das funktionieren. Die Aufträge sind da. Was aber passiert weiter?
Verfolgen wir einmal, wie es weitergehen könnte. Nehmen wir fürs erste an, der Viewer sei erfahren, beherrsche den gesamten Komplex und könne (solo oder mit Monitor) die gesamte Breite der Möglichkeiten nutzen.
Der Auftraggeber hat ein Problem, sucht einen Remote Viewer und findet eine Vermittlungsfirma, ein Institut, das so etwas anbietet, oder sonst einen RV-Makler oder Manager.
Nun möchte der Auftraggeber aus verständlichen gründen, dass der Viewer nicht nur blind arbeiten solle, sondern auch später keine Auskünfte über das Target erhalten solle. Für einen Auftrag aus der freien Wirtschaft wäre das völlig normal. Wenn man schon eine dringende Frage an eine Fremdfirma abgeben muss, dann möchte man bitteschön aber nicht den gesamten Hintergrund der Fragestellung auch preisgeben.
Im Notfall, korrigiert man sich, kann man dem Vermittler vielleicht noch etwas Globales sagen, aber dem fremden Viewer? Nein, der soll seine Arbeit machen!
Viewer, die bis hierher mitgelesen haben, beginnen mit Sicherheit, zu lächeln. So geht`s nicht, das wissen sie.
Ein erfahrener Viewer hat mindestens einmal in seiner Laufbahn ein Target erlebt, in dem für ihn sehr unangenehme Eindrücke enthalten waren. Deshalb hat er dem Vermittler auch mitgeteilt, was für Targets er auf keinen Fall haben möchte. Und er möchte auch die Sicherheit haben, dass dieser Umstand eingehalten wird. Wenn der Vermittler nicht weiß, worum es geht, hat der Viewer auch kein Vertrauen.
Und wenn bei der Arbeit daran herauskommt, dass der Viewer betrogen wurde, ist es aus mit der Vermittlung.
Aber es gibt ja wirklich ausgebuffte Viewer bzw. Teams, die weder Tod noch Teufel fürchten.
Im Allgemeinen vollzieht sich ein Auftrag nach einem immer sehr ähnlichen Muster: Man macht erstmal eine Session und guckt, was kommt. Das Ergebnis, wenn es unspektakulär ist, kann man weitergeben, ohne dass man davon besonders beeindruckt ist.
Die meisten Targets aber sind nicht so einfach, weil reale zusammenhänge beschrieben werden müssen. Und die sind, das können Sie gern mit ihrem Alltag abgleichen, sehr komplex. Bei einer Session wird es nicht bleiben (können).
Außerdem reizt den Viewer (wenn er sonst keine Vorgaben hat) in einem Target immer das, was für ihn im Moment am interessantesten ist. Das kann dann statt des tatsächlichen Auftrags durchaus der Grund sein, warum dieses Target bearbeit werden sollte.
Wenn das Target nicht gegen die üblichen No-Go-Listen verstoßen sollte (Kapitalverbrechen, Entführungen, UFOs und Mythen), so enthält es auf jeden Fall noch den Geheimhaltungsaspekt des Auftraggebers.
Wenn ein Viewer sich schon so eng mit dem Target verknüpft, wie das in einer guten Session sein sollte, dann interessieren ihn auch die Gründe. Was also folgt? Er nimmt den Auftraggeber auseinander. Was führt er im Schilde, warum soll man sonst nichts über das Target wissen, was gibt es da für Geheimnisse. Das macht er sich zum Target.
Backtracking nennt man das in der RV-Szene.
Und so kommt es, dass der Viewer, egal auf welchem Kanal (vielleicht später als direkte Post an den Auftraggeber) dem Auftraggeber mehr sagt, als dieser wissen wollte. Und, weil man mehr Sessions machen musste, es nun teurer wurde.
Das ist eine schwierige Erkenntnis für einen linkshemisphärischen Menschen, der sich nicht gern in die Karten schauen lässt und sonst keine Erfahrung mit Remote Viewing hat.
Er hätte auch gleich alles offenlegen können.
Wird er noch einmal einen Remote Viewer beschäftigen? Vielleicht wird er ihn nun direkt mieten, weil der doch nun schon alles weiß. Der Vermittler, das Institut, der Makler, sie bleiben außen vor.
Aber man könnte ja Anfänger beschäftigen und schauen, was die bringen. Gerade die ersten Sessions sind oft supergut, man nennt das den „Anfängereffekt“.
Mit Anfängern zu arbeiten ist noch schwieriger.
1. Sie brauchen viel Unterstützung, sind unsicher bei konkurrierenden Merkmalen
2. Wenn sie nur bis Stufe 3 resp.4 fit sind, liefern sie oft nur eine Sammlung dessen ab, was sich im Targetbereich befindet.
Aber leider keine eindeutige Lösung. Das ist besonders bei ARV- Targets ärgerlich, weil man die Lösung nicht genau herausfiltern kann, wenn der ganze Pool an Möglichkeiten erst einmal geviewt wird.
3. Anfänger brauchen auf jeden Fall eine Auflösung der Aufgabenstellung, sonst drehen sie nach kurzer Zeit durch und machen gar keine Session mehr. Die linkshemisphärischen Programme, also das Wachbewusstsein, das Ego, lassen sich nicht auf Dauer ohne Erklärung „an der Nase herumführen“.
Im Ganzen ergibt sich eine fast unlösbare Situation für RV-Vermittler. Aus meiner Sicht gibt es nur zwei Lösungsmöglichkeiten:
1. der Vermittler ist der Projektleiter und Teil das Teams und alle Viewer vertrauen ihm (ihr).
2. Der Auftraggeber arbeitet von vornherein mit offenen Karten und vertraut dem Projektleiter.
Die Erfahrung zeigt, Dass schon kleine Unstimmigkeiten in diesem Verhältnis ein Projekt sprengen können. Warum? Nun, schließlich gehen hier Menschen miteinander um das auf einer sehr intimen Ebene. Wenn es darauf ankommt, gibt es keine Geheimnisse. Das müssen alle aushalten können, die mit RV befasst sind.
Wer RV wie einen normalen Auftragsdienst, etwa wie eine Vermittlung für Zeitarbeit, wird das lernen müssen.