letztes Update: 02.04.2024

RV, die Matrix und altindisches Wissen

Ein vorläufiges Fazit nach 10 Jahren von Frank Köstler

Neben der Heirat meiner Frau und dem Abenteuer mit einer mittlerweile 5-köpfigen Familie plus Hund durchs Leben zu gehen, hat bloß noch Remote Viewing mein Leben so nachhaltig verändert. Völlig unbelastet und neugierig hatte ich damit begonnen (ich meine RV ;-)). Danach folgte ein total abgedrehter Trip, den ich mittlerweile über 4 Bücher geschildert habe.
Das Wertvolle daran: Es zeigt sehr gut, wie schnell man aus einer "normalen Welt", in der man sich "mittendrin" fühlt, wegkatapultier wird. Und allein die Tatsache, heute, über 10 Jahre danach, immer noch darüber zu schreiben, beweist, wie außerordentlich dieser Vorgang war.
Es gab mal so etwas wie ein "normal" genanntes Leben. Früher. Heute verbringe ich meine Zeit damit, über "so komisches Zeug", wie mein ältester Sohn das nennt, zu reden oder zu schreiben.
Das "komische Zeug" ist dabei vor allem jenes "Matrix" genannte Gebilde. Wir alle wissen es mittlerweile. Jene Art Naturgedächtnis, jener energetische Speicher, der jedes kleinste Element Gedanken birgt, in dem Bewusstsein zeitlos aufgehoben scheint.

Dabei dominiert vor allem eine duale Vorstellung von uns Menschen im "Hier", also inmitten der Welt der Objekte, und der "Matrix" dort, eine rein energetische Dimension, ereich- und erfahrbar nur über unsere Gedanken.

 

Hinter der Grundvorstellung einer Spaltung in materielle und ideelle Welt verbirgt sich wiederum jene Jahrtausende alte und schon in der Antike verbreitete Vorstellung, unsere Welt sei der stoffliche "Abdruck" anderer Dimensionen. Im christlichen Glauben wurde das Gleichnis "wie im Himmel, so auf Erden", in der hermetischen Lehre der Satz "wie oben, so unten" daraus abgeleitet.


Platons Höhlengleichnis beschreibt unsere Weltsicht als ein Betrachten von Schatten mit der Unmöglichkeit die wahre Welt zu sehen.

 

Diese Vorstellungen habe ich über die Jahre und nach den intensiven Erfahrungen mit RV gelebt und niedergeschrieben.

Auf der Suche nach dem Anfang

Aus dem Gesagten ist vielleicht ersichtlich, dass mir das alles rückblickend reichlich schicksalhaft vorkommt. Untersuchen wir diesen Gedanken.

Wann genau ging das los? Als der Postbote damals das Lehrbuch 1 in den Briefkasten stopfte? Nach der ersten oder den ersten 10 Sitzungen? Oder doch viel früher? Ich erinnere dieses tiefe faszinierte Erschrecken (heute weiß ich bei diesem Gefühl einem "Funkfeuer" gleich immer, dass gerade etwas Bedeutsames geschieht) als wir in den 1980ern Dürrenmatts Physiker im Deutschunterricht durchnahmen und der Protagonist Möbius sagt:

". (...) Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden. (...)"

Dieser Satz war schulisch natürlich mit gehöriger Bodenhaftung zu interpretieren. Ich habe ihn vom ersten Augenblick an metaphysisch verstanden. Für mich war er geheimnisvoll und schien eine andere Welt anzudeuten. Ich fragte mich: "Wer kann gedachte Gedanken wieder "einfangen"? Wo sind die gedachten Gedanken? Wo werden sie gespeichert? In einer Art Überraum? Oder immer um uns herum? Können wir Menschen nichts voreinander verbergen? Damals schien mir dies ein Beweis für eine Art Überraum ("Matrix") zu sein.

Natürlich hätte man mit dieser Interpretationsvariante keinen Blumentopf in der Klausur gewinnen können. Ist klar.

Nahmen die Geschehnisse dort etwa schon ihren Anfang? Oder ist es sogar falsch "so linear" nach einem Anfang zu fragen?

Je älter ich werde, umso mehr erkenne ich in meiner so genannten Vergangenheit einen Sinn. Vieles schien immer schon wie eine Präzisionsuhr ineinander zu greifen. Oder wie Puzzlestücke, die ein Bild ergeben. Vieles war schon da, obwohl in der 3-D Welt nicht vorhanden. Aber ich bemerke, ich werde zu prosaisch. Für diese Vorstellung benötige ich wohl ein Bild.

Das Bild

Wir waren bei der Frage, wann etwas im Leben (im Beispiel war es RV) seinen Anfang nimmt. Hierfür möchte ich ein Beispiel anführen.

Wir können einerseits sagen, alle Dinge im Leben geschehen uns nacheinander und das bekannte und wissenschaftlich anerkannte Ursache-Wirkungs-Prinzip spielt dabei eine große Rolle. Und Zufall natürlich.

Ich habe mittlerweile eine andere für mich sehr populäre Weltsicht. Ich glaube, unser Leben wird sozusagen "gemalt" und alles ist schon immer da, muss nur "ausgedrückt" werden.

Wie ich das meine? Nehmen Sie doch bitte einmal ein Bleistift und ein paar Blätter Papier zur Hand. Wenn Sie möchten auch einen Wasserfarbkasten oder Filzstifte...

Und jetzt malen Sie etwas aus Ihrer Erinnerung. Eine Begebenheit, eine schöne Landschaft, was immer Sie möchten.

Für den Fortgang des Textes hier, entscheide ich mich spontan für eine Landschaft.

Wenn Sie möchten, zeichnen Sie nun bitte Ihr kleines Bild und lesen dann nachher weiter.

...

Auf meinem Bild male ich zunächst einen Baum, entscheide mich für gutes Wetter mit blauem Himmel und setze einen kleinen Bach links unten in den Vordergrund. Im Hintergrund sollen die Alpen sein. Rechts hinter dem Baum sind Weidezäune mit einer Kuh- Löwenzahn, vereinzelte Hecken. Nach einiger Zeit beschließe ich, dem Baum Apfelblüten zu geben, einige Weidezäune haben Flechten, die Nuancen von Licht und Schatten werden eingemalt, die Wiese erhält verschiedene Nuancen. Überhaupt wird das Grundkonzept des Bildes immer feiner dargestellt. Am Ende male ich ein paar Schmetterlinge hinzu.

Ungefähr so, stelle ich mir unser Leben vor.

"Wie bitte?", höre ich Sie in Gedanken fragen.

Das Bild entstand als Idee oder Einfall. Da war zuerst ein Grundkonzept. Es hieß in etwa Wiese-Baum-Kuh-Berge. Dann erfolgte etwas, dass ich hier den "Quantensprung" nennen möchte, den Übergang von der reinen Idee, herüber in die Welt der Körper. Der erste Entwurf, der Schöpfungsakt. Ich habe mit einigen Strichen das Bild festgelegt. Mal hier ein paar Striche, mal da.
An einer Stelle, dem Baum, habe ich zuerst Detailarbeit geleistet. Das ist so, als würde man im Leben in einem besonderten Bereich viele Erfahrungen sammeln. Vielleicht will das Beziehungsthema in jungen Jahren sehr stark bearbeitet werden, zum Beispiel.

Wir können uns den Spaß machen und ein Lineal unten an das Blatt legen. Dann haben wir von links nach rechts gesehen dort 30 einzelne Zentimeter. Und jeder könnte nun einem Jahr entsprechen.

Dann springe ich mit dem Stift über das Blatt, male hier weiter, dann rechts oben, links unten. Nach und nach entsteht das Bild sozusagen gleichzeitig auf der gesamten Fläche. Ich male in der Zukunft und in der Vergangenheit. Überall. Ich springe in der Zeit. Dabei wird ein Grundgedanke immer weiter ausgefeilt.

Ich glaube also, wir kommen als Idee oder Abdruck eines geistigen Prinzips auf die Welt. Ich glaube weiter, unsere Aufgabe ist es, dieses Prinzip in der Materiewelt auszuleben. Dabei steht von vornherein fest, was wir zu (er-)leben haben. Es ist dies eine tiefe Logik, die ich für mich entdeckt habe. Vom Augenblick meines persönlichen Quantensprungs mitten hinein in diese Welt (genannt "Empfängnis") war im übertragenen Sinn, die Idee, der Entwurf für ein Bild vorhanden. Ich darf nun wie Sie, mein Leben ausmalen, vielleicht auch hier und dort ein paar Schmetterlinge hinzusetzen ( so genannter "freier Wille").

Wir sind multidimensionale Wesen

Wir sind also Bilder, die gerade gemalt werden und doch schon immer fertig waren. Sozusagen.

Daraus folgt: wir leben gerade hier und jetzt und weiterhin auch in anderen Dimensionen. Unser Sein ist multidimensional. Hier drückt sich durch und mit uns gerade aus, was in anderen Realitäten gelebt wird. Ich spreche hierbei nicht unbedingt von anderen, physisch vorhandenen Planeten, auf denen wir - oder besser gesagt - unser "größeres Sein" lebt (obwohl ich das durchaus für möglich, ja, wahrscheinlich halte) gerade lebt. Ich meine damit, andere lichtere oder feinstofflichere Dimensionen, in denen Aspekte unserer Selbst vorhanden sind.

Wie Aquarellfarben überschatten sich diese Leben immer wieder. In anderen Bewusstseinszuständen, in Träumen oder Astralreisen sind wir fähig, über unser irdisches Dasein hinaus, im größeren Kontext unseres Seins, interdimensionale Informationen zu erlangen.

"Was hat das mit RV zu tun?", höre ich Sie fragen.

Ganz einfach, es würde bedeuten, dass wir nicht unbedingt so dual zwischen uns und Matrix, zwischen uns und dem "irgendwie-geheimnisvoll-Bewusstseinsspeicher" unterscheiden müssen. Es gibt keine Reisen, "dort" in die Matrix. Es gibt kein innen und außen in diesem Sinne.

Es gibt nur eine Reise in unsere vieldimensionale universelle eigene Psyche. Unsere eigenen tiefen Aspekte sind es, die in der Vielzahl die so genannte Matrix sind. Wir suchen, was sich durch uns  sucht. Ich rede von einem spiegelbildlichen Vorgang, wie er wiederum im gesamten Universum ständig stattfindet und möchte eines der wichtigsten und mir liebsten Zitate hier hinein stellen:

„Wisse die Welt ist ein Spiegel, von Kopf bis Fuß,

In jedem Atom lodern hundert Sonnen,

Spaltest Du das Herz eines einzigen Wassertropfens,

quellen hundert reine Ozeane hervor, (...)"

Im verborgenen Garten: Sufi Mahmud Shabistari (1288-1320), persischer Schriftsteller

Diese Verse sind eine Sensation. Neben einer beiläufigen Voraussage der Atom- und Wasserkraft, erklären diese 4 ersten Zeilen mal eben das Grundwesen unserer Welt. Alles ist zugleich in allem enthalten. Alles spiegelt sich ineinander.

Folglich spiegelt sich auch in unserer Psyche das gesamte Universum. Informationen darüber erlangen wir über ein "Einstimmen" oder "Einschwingen" unserer Gedanken. Dieses "Einstimmen" ist nichts anderes als Resonanz und beschreibt das auf Empfang gehen zu bestimmten Orten, Zeiten, Handlungen. Deshalb habe ich auch das 4. Buch, Alltägliche Wunder, solchen Geheimnissen rund um Resonanzen und Serien gewidmet.

Dimensionen in der Wissenschaft

Unsere moderne Physik hält mittlerweile parallele Welten und Dimensionen für absolut möglich. Tiefere Einblicke hierüber kann man sich zum Beispiel in den Werken von Burkhard Heim oder Stephen Hawking verschaffen.

Altindisches Wissen bereichert diese Einblicke noch um eine sakrale Variante. Danach ist unsere Erde in ein duales universelles System von 7 Licht- und 7 Dunkelwelten (-dimensionen) eingebettet. Unsere Galaxien mitsamt Sonnensystemen und allen Planeten gehören dabei zum Beispiel zur Dimension Buhrloka, der ersten Lichtdimension. Sozusagen gerade so knapp über der Schwelle zu den sieben Dunkeldimensionen. Unser gesamtes materielles Universum, welches wir unendlich nennen, ist dabei diese eine Dimension Bhurloka.

"Über" unserer Lichtdimension gibt es sechs weitere Lichtdimensionen, welche immer lichter und feinstofflicher werden. Hierbei ist bedeutsam, dass nach diesen Texten, die höher Dimension immer die niedrigere dirigiert und Einfluss über sie ausübt.

Das bedeutet für unsere Erde und unser Dasein übrigens auch nichts anderes, als das hier ausgedrückt wird, was in anderen feinstofflichen Universen "ausgebrütet" wird. Unsere Erde wird damit zum Austragungsort geistiger Kräfte, die sowohl gut, als auch böse sind und ihren Einfluss auf diesem Planeten geltend machen.

Hier auf der Erde ist der Ort schärfster Kontraste, schärfster Dualität (und Sie, werter Leser, mittendrin, herzlichen Glückwunsch).

Dabei wäre noch wichtig zu erwähnen, dass diese Dimensionen natürlich nicht wirklich über - oder untereinander angeordnet sind. Nein, schon damals sprechen die altindischen Texte davon, dass jede Dimension das ganze Universum ausfüllt. Das heißt nichts anderes, als dass alles immer überall enthalten ist.

Und genau hier kommen wir wieder einmal beim Remote Viewing vorbei, nennen wir doch unser RV Ziel beinahe etwas einfältig "Matrix". Aber natürlich benötigen Dinge auch Worte. Und da bleibt die Umschreibung über Matrix griffiger, als zu sagen, man würde sozusagen "interdimensional auf Informationen zugreifen, die eigentlich immer überall und in uns selbst sind."

Wer sich mit der tiefen Weisheit vedischen Wissens - auch und gerade im Kontext zu unseren Erfahrungen mit Remote Viewing - auseinandersetzen möchte, dem seien beispielsweise die großartigen Bücher von Armin Risi ans Herz gelegt. Im Internet kann ich das kostenlose und sehr gute autobiographische Buch von Rudi Berner "Auf ein Wort" uneingeschränkt empfehlen.

Den ganzen, etwas längeren Artikel können in im Buch "Die Bar am Ende des Universums, 3. Anflug 2011" nachlwesen.